Donnerstag, 4. Mai 2017

Grótta

Spaziergang am Strand


Mich hat es heute, an einen unerwartet wunderschönen, sonnigen und windstillen Tag mit Sommerfeeling Anfang Mai (nachdem vor ein paar Tagen hier noch tiefster Winter war) nach Grótta rausgezogen - gewissermaßen der "Klassiker bei schönem Wetter".


Grótta

Grótta ist eine kleine, nur noch bei Ebbe über einen Damm zu Fuß erreichbare Insel vor der Halbinsel Seltjarnarnes, gewissermaßen am westlichsten Zipfel der Hauptstadt - allerdings ist Seltjarnarnes mit seinen aktuell gut 4.600 Einwohnern eine eigenständige Stadt, auch wenn die Bebauung von Reykjavík und Seltjarnarnes fließend ineinander übergeht und man es, wenn da kein Ortsschild stünde, gar nicht merken würde.

Blick auf Reykjavík

Bis zu einer großen Sturmflut am 9. Januar 1799 war Grótta mit dem Festland verbunden. Hier befand sich wohl spätestens ab dem 15. Jahrhundert ein Hof, der durch Fischerei zu einem gewissen Wohlstand gekommen war. Nach der großen Sturmflut wurde der Hof aufgegeben. Später wurde die heute unbewohnte Insel teilweise wieder von Fischern und Bootsleuten genutzt, Ende des 19. Jahrhunderts wurde daher auf der Insel ein Leuchtturm errichtet. Der heutige, gut 20 Meter hohe Leuchtturm Gróttuviti stammt von 1947.


Die Ecke hier ist wunderschön, man kann hier herrliche Spaziergänge unternehmen, die Kinder können sich austoben, es gibt einen Golfplatz, man kann man entspannt am schwarzen Strand liegen - oder joggen, seine Drohne ausprobieren und anderes.


Die Insel Grótta selbst ist seit 1974 Vogelschutzgebiet, vom 1. Mai bis zum 15. Juli darf die Insel nicht betreten werden, weil in dieser Zeit hier viele verschiedene Vogelarten brüten.


Kvika von Ólöf Nordal

Eine weitere Sehenswürdigkeit bei diesem Strandspaziergang ist "Islands kleinster Hot Pot", Kvika. Genau genommen ist das kein profaner Hot Pot, sonst Kunst - eine 2005 hier errichtete Skulptur der Künstlerin Ólöf Nordal. Es handelt sich um einen kreisförmig ausgehöhlten Basaltstein, in den kontinuierlich warmes Wasser aus der Heißwasserversorgung der Stadt Seltjarnarnes fließt.


Der künstlerische Hintergrund ist wohl, dass die Verbindung zur Natur gestärkt werden soll, wenn man seine Füße in das warme Wasser stellt, und durch die warmen Füße soll die körperliche und geistige Wahrnehmung gesteigert werden und eine Sensibilität für die Umwelt entstehen - so zumindest die Ausführungen auf der Homepage der Stadt. Aber auch ohne künstlerischen Hintergrund ist es ein wunderschöner kleiner Hot Pot, in dem man sich - mit viel Mühe - zur Not sogar reinfalten kann.


Ein herrlicher Ort, wenn man spontan großartiges Wetter in Reykjavík nutzen will!


Besten Dank an Marco Asbach vom Island-Magazin "Zauber des Nordens" für den schönen Spaziergang heute. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!



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