Montag, 24. Oktober 2016

Friðheimar

Essen im Gewächshaus


Friðheimar gehört zu der Gemeinde Selfóss, liegt aber über 40 km von der Stadt Selfoss entfernt auf halbem Weg zwischen dem Geysir-Gebiet Haukadalur und Selfoss an der Straße 35. Friðheimar liegt in einem Hochtemperaturgebiet, es gibt hier einen eigenen heiße Quelle, die den Hof mit geothermaler Energie versorgt, ihren eigenen "Geysir", wie er dort genannt wird. Seit 1946 gab es hier die ersten, noch kleinen Gewächshäuser.

Im Jahr 1995 kauften dann die jetzigen Besitzer Knútur Rafn Ármann und seine Frau Helena Hermundardóttir Friðheimar (wörtlich: "Friedensheimat"), um hier ihren gemeinsamen Lebenstraum zu verwirklichen. Er kam aus dem Pferdesport und hat an der Hólaskóli, der Landwirtschaftsschule in Hólar, Nordisland, Pferdekunde gelernt. Sie kommt aus dem Gartenbau und hat an der Garðyrkjuskólinn, der Gartenbauschule in Reykir, Südisland, studiert. Als die Eheleute das Anwesen 1995 kauften, gab es in Friðheimar zwei Gewächshäuser und ein großes leeres Wohnhaus. Im Laufe der Jahre wurde / wird alles mehrfach umgebaut und erweitert, heute gibt es über 2.000 m² Fläche in den Gewächshäusern.


Hier werden das ganze Jahr über Tomaten angebaut. Neben der Wärme sorgt der eigene "Geysir" auch für ausreichend Strom, die Pflanzen werden 17 Stunden am Tag beleuchtet, um optimale Wachstumsbedingungen zu haben.


Auch die Pferdezucht in Friðheimar ist erfolgreich, derzeit halten sie, soweit ich es mitbekommen habe, etwa 40 Pferde und haben auch schon mehrere Preise gewonnen.


Das Besucherzentrum in Friðheimar wurde 2011 eingerichtet, seit 2013 gibt es auch einen kleinen Verkaufsbereich, in dem die lokalen Produkte verkauft werden.


Die grüne Tomaten-Marmelade mit Zimt und Limettensaft
fand ich ganz besonders lecker!

Im Sommer kann man in Friðheimar die Pferdeshow besuchen und auf einer geführten Tour die Gewächshäuser, darüber hinaus gibt es das Restaurant, das ganzjährig geöffnet hat (Öffnungszeiten 12 bis 16 Uhr).


Wir haben unsere Herbstferien 2016 genutzt, um Friðheimar einmal persönlich kennen zu lernen. Wir waren Mitte Oktober dort, kamen etwa gegen kurz vor 14 Uhr dort an - und haben kurz gewartet, bis ein Tisch frei wurde. Es war nicht überfüllt, aber voll - und das in der Nebensaison. (Ich möchte lieber nicht wissen, was hier im Sommer los ist, wenn die Leute in Bussen hier hergebracht werden, die Pferdeshow läuft etc.pp.)

Die Speisekarte ist klein, aber gut. Hier in Friðheimar dreht sich - verständlicherweise - alles um die Tomate, wahlweise rote oder grüne Tomaten, große Tomaten oder kleine Piccolo-Tomaten.


Wir haben die Tomatensuppe ausprobiert, zusammen mit einer schönen dicken Scheibe von dem herrlichen Olivenbrot hier ein echter Genuss!



Zum Nachtisch hatten wir das Tomateneis und den Apfel-Tomaten-Crumble mit Schlagsahne.

Das Tómatís ist eigentlich Vanilleeis, dazu als Topping eine grüne Sauce aus grünen Tomaten mit Vanille und eine rote Sauce aus Piccolo-Tomaten mit Erdbeeren.



Das Græntómata- og eplabaka mit den grünen Tomaten, Apfelstückchen, Zimt und leckeren Streuseln war auch ausgesprochen lecker!



Wir fanden es übrigens sehr schön, dass das Publikum in Friðheimar herrlich gemischt war. Es waren asiatische Touristen da, es waren europäische und amerikanische Touristen da, und es waren auch viele Isländer dort.

Wir haben unseren Besuch dort auf jeden Fall sehr genossen!




2 Kommentare:

  1. Die Tomatensuppe ein Genuss?
    Der Genuss vergeht sehr schnell, wenn man die Rechnung bekommt. Es ist die teuerste Suppe im ganzen Land. Jedenfalls gilt das für Einzelreisende. Vielleicht haben Reisegruppen Sonderpreise.

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    1. Wir haben als Einzelreisende genau das für die Suppe gezahlt, was auf der Karte stand - 1.990 ISK. Ist halt Island, da ist Essen nicht billig - aber die teuerste Suppe im ganzen Land ist es nach meinen Erfahrungen damit nicht. Und das Ambiente ist nun mal sehr besonders!

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