Montag, 27. November 2017

Steiktar fiskibollur

Gebratene Fischbällchen


Fischbällchen sind in Island eines der typischen Alltagsessen. Es gibt sie auch regelmäßig in Schulkantinen und ähnlichen Einrichtungen, und man kann sie auch fertig im Supermarkt kaufen. Dazu noch Kartoffeln und Sauce - fertig ist ein typisch isländisches Essen!


Zutaten

750 g Kabeljau
1 Stange Lauch
100 ml Milch
80 g Mehl
1 TL Salz
1/2 TL Pfeffer

Margarine zum Braten


Zubereitung

Den Backofen auf 120° Ober-Unter-Hitze vorheizen.

Das Fischfilet waschen und säubern und grob zerteilen.


Den Lauch ebenfalls waschen, putzen und in grobe Stücke schneiden.


Den Fisch und den Lauch in einen Mixer geben und gründlich zerkleinern.


Anschließend die Masse mit der Milch, dem Mehl, Salz und Pfeffer in einer großen Schüssel...


...zu einem glatten Teig verarbeiten und daraus Klöße formen.

Achtung - bei tiefgekühltem Kabeljau reichen 100 ml Milch, bei frischem Kabeljau ggf. vorsichtig noch etwas mehr Milch hinzugießen, bis eine schön feuchte, geschmeidige Konsistenz erreicht ist, die sich aber noch gut zu Klößchen formen lässt!


Die Margarine in einer großen Pfanne erhitzen und die Fischbällchen von beiden Seiten darin anbraten, bis sie schön goldbraun geworden sind.


Anschließend die Fischbällchen in einer feuerfesten Form noch ca. 15 Minuten im Ofen backen, bis sie richtig durch sind.



Die Fischbällchen dann klassisch mit Sauce und Kartoffeln servieren - bei uns gab es weiße Zwiebelsauce dazu und das Ganze mit ein bisschen Thymian bestreut, wirklich sehr lecker!


Bei unserem Island-Aufenthalt in den Herbstferien hatte ich (mal wieder) die Gelegenheit genutzt, typisch isländisches Essen vor typisch isländischer Landschaft zu fotografieren.

Hier also mal:

Fiskibollur am Kvernufoss






Lauksósa

Zwiebelsauce


Dieses Rezept für weiße Zwiebelsauce mit gekochten Zwiebeln stammt aus einem alten isländischen Kochbuch aus den 40er Jahren. Sicherlich keine hohe Küche - aber solide Hausmannskost!


Zutaten

3 große Zwiebeln
2 EL Margarine
2 EL Mehl
400 ml Milch
1 Prise Salz


Zubereitung

Die Zwiebel schälen, halbieren und in (halbe) Ringe schneiden.


Die Zwiebelringe dann in heißem Wasser kochen.


In einem Topf die Margarine zum Schmelzen bringen, das Mehl unterrühren, so dass ein dicker Klumpen entsteht, ...


...und dann in kleinen Schlucken die Milch hinzugießen und direkt verrühren.


Zum Schluss die Sauce kurz aufkochen lassen.

Anschließend die gekochten Zwiebel hinzugeben und mit etwas Salz abschmecken.


Die Zwiebelsauce wird traditionell zu Fischgerichten servieren.


Bei uns gab es die Zwiebelsauce zu Fischbällchen - sehr lecker! Mein Jüngster ist so lange am Tisch sitzen geblieben und hat gegessen, bis alle Fischbällchen alle waren!




Donnerstag, 23. November 2017

Kanína með sósu

Kaninchen in Sauce


In Island war es bei der Landbevölkerung durchaus üblich, sich auf dem Hof ein paar Kaninchen für den Eigenbedarf zu halten. Trotzdem hat sich Kaninchenfleisch in größerem Stil in Island nie durchgesetzt, vermutlich auch, weil die Kaninchenzucht hier relativ aufwendig war.

Eine Deutsche aus Brandenburg, die 2007 nach Island gekommen war, um hier eine Kaninchenzucht aufzubauen, musste ihre Firma Kanína ehf Ende 2016 aus finanziellen Gründen wieder aufgeben. Zwar konnte sie monatlich zwischen 60 und 90 Kaninchen aus ihrer Zucht schlachten lassen, das Fleisch wurde in Spitzenrestaurants serviert und in Delikatessenläden verkauft, aber wirtschaftlich rechnete sich das Einzelunternehmen letztlich leider nicht.

Schade - schließlich ist das weiße Kaninchenfleisch relativ fettarm und dabei ausgesprochen lecker!


Zutaten

1 küchenfertiges Kaninchen
1 TL grobes Meersalz
1/2 TL Pfeffer
3 Karotten
1/4 Sellerie-Knolle
1 Stange Lauch
100 g Butter
500 ml Malzbier
300 ml Wasser
250 ml Sauerrahm
2 EL Kartoffelmehl
1 Bund Petersilie


Zubereitung

Das Kaninchen säubern und es mit einem scharfen Messer in 6 Stücke schneiden: Zuerst vorsichtig die Hinterläufe auskugeln und abschneiden, dann den Leib unter den Rippen abtrennen. Dann die Vorderläufe abscheiden.


Die Stücke salzen und pfeffern.


Die Karotten und die Sellerie-Knolle schälen und in möglichst kleine Würfel schneiden. Den Lauch waschen, putzen, halbieren und in Ringe schneiden.


Die Butter in einer großen Pfanne schmelzen lassen.

Das Kaninchenfleisch mit dem Gemüse in die Pfanne geben und von allen Seiten kurz anbraten.


Anschließend das Malzbier und das Wasser hinzufügen.


Den Deckel auf die Pfanne setzen und das Ganze bei niedriger Hitze etwa 1,5 Stunden köcheln lassen - wichtig ist, dabei immer wieder zu überprüfen, ob noch genügend Wasser in der Pfanne ist, ansonsten immer wieder ein bisschen Wasser nachgießen!

Anschließend die Fleischstücke aus der Pfanne nehmen und im Ofen warm stellen.

Das Gemüse in der Flüssigkeit kurz aufkochen lassen. Das Kartoffelmehl in einem Glas mit etwas kaltem Wasser verrühren und die Sauce damit abbinden.


Den Sauerrahm unterrühren.

Die Sauce nach Geschmack noch mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Petersilie waschen und klein hacken und über das Essen geben.


Die Fleischstücke wieder in die Sauce geben.


Mit Kartoffeln und frischem Salat servieren.




Montag, 20. November 2017

Grænmetissalat

Gemüsesalat


Okay, dieser Gemüsesalat wird vermutlich in diesem Leben nicht mehr das Lieblingsgericht meines Mannes. Ich fand ihn aber gar nicht mal so verkehrt, mal etwas anderes - und die Sellerie-Menge habe ich im Rezept etwas reduziert, vielleicht schmeckt es dann auch meinem Mann besser!


Zutaten

2 Karotten
1 Stange Sellerie
1 große Kartoffel
200 g Erbsenschoten
1 Apfel
2 Tomaten

2 EL Margarine
3 EL Mehl

1 EL Essig
1 EL Senf
2 Eigelb
1/2 TL grobes Meersalz
1 Prise schwarzer Pfeffer
1 TL Zucker
200 g Skyr
2 TL gehackte Petersilie


Zubereitung

Das Gemüse waschen, die Karotten, die Kartoffeln und den Sellerie schälen und klein schneiden.


Karotten, Kartoffeln, Sellerie und grüne Erbsen in einem großen Topf mit Salzwasser so lange kochen, bis das Gemüse schön weich ist. Anschließend gut abtropfen und auskühlen lassen.


Die Margarine in einem großen Topf zum Schmelzen bringen. Das Mehl hinzugeben und zu einer dicken Masse verrühren. Den Topf vom Herd nehmen.


Anschließend den Essig mit dem Senf, dem Eigelb sowie dem Salz, dem Pfeffer und dem Zucker hinzufügen und verrühren.


Zum Schluss noch den Skyr zufügen und gründlich verrühren.


Den Apfel waschen und schälen, die Tomaten waschen. Anschließend beides in kleine Stücke schneiden.

Das gekochte Gemüse und die Apfel- und Tomatenstücke zu der Salatsauce geben und gründlich vermischen.


Zum Schluss noch die Petersilie waschen, kleinhacken und über den fertigen Salat streuen.



Súkkulaðikaka með bönunum

Schoko-Banenen-Kuchen


Diese Rezept für einen Schoko-Bananen-Kuchen hat mich tatsächlich spontan überzeugt, der Kuchen hat uns ausgezeichnet geschmeckt, so fluffig-locker und cremig. Man könnte ihn bestimmt auch gut noch etwas warm zum Dessert servieren...


Zutaten

150 g dunkle Schokolade
100 g dunkle Nuss-Schokolade
1/2 Bio-Orangen
240 g Margarine
240 g brauner Zucker
3 reife Banenen
4 Eier
3 EL Mehl
1 TL Backpulver
1 TL Zimt


Zubereitung

Den Backofen auf 180° Ober-Unter-Hitze vorheizen.

In einem großen Topf die Schokolade mit der abgeriebenen Orangen-Schale, dem ausgepressten Orangensaft, der Margarine und dem Zucker langsam zum Schmelzen bringen.


Wenn eine schöne einheitliche Masse entstanden ist, den Topf vom Herd nehmen und ein bisschen auskühlen lassen.

Die Bananen mit einer Gabel grob zerdrücken und unter die Schoko-Masse rühren.


Anschließend die Eier unterrühren.


Zum Schluss noch Mehl, Backpulver und Zimt hinzufügen und alles zu einem schönen glatten Teig verarbeiten.


Den Teig in eine Springform (24 cm) geben...


...und im unteren Drittel des vorheizten Backofens bei 180° Ober-Unter-Hitze ca. 40 Minuten lang backen, bis der Kuchen innen schön durchgebacken ist (Stäbchenprobe!).


Den Kuchen aus dem Ofen nehmen, gut abkühlen lassen und vorsichtig aus der Form lösen.

Guten Appetit!





Freitag, 17. November 2017

Neue Ausgabe von "Zauber des Nordens"

...mit unserem Kjötsúpa - Rezept 


Wir haben gestern unsere aktuelle Ausgabe vom Island-Magazin "Zauber des Nordens" bekommen, zu dem wir unser isländisches Kjötsúpa-Rezept beigesteuert haben.

Es ist wirklich sehr schön geworden, und die ganze Zeitschrift ist einfach klasse, finde ich - ich geh dann mal schmökern!

Die nächste Island-Reise kommt bestimmt...



Donnerstag, 16. November 2017

16. November - Tag der isländischen Sprache

Talarðú íslensku? Sprichst Du Isländisch?



Am 16. November, dem Geburtstag des isländischen Nationaldichters Jónas Hallgrímsson (1807 - 1845), wird in Island seit 1996 der "Tag der isländischen Sprache" gefeiert.

Der Dichter Jónas Hallgrímsson, der aus dem Öxnadalur stammte und mit Mitte 20 nach Kopenhagen ging, setzte sich massiv für den Schutz der isländischen Sprache ein - als in Island das Dänische drohte, die isländische Sprache in vielen Bereichen zu verdrängen.

Der "Tag der isländischen Sprache", der von Schulen und Institutionen im ganzen Land begangen wird, soll dazu beitragen, die Isländer für ihre Sprache und einen verantwortungsbewussten Umgang mit dieser Sprache zu sensibilisieren und dem Fortbestand der Sprache dienen.

Etwa 335.000 Menschen weltweit sprechen Isländisch

Isländisch ist eine indogermanische Sprache, die nur von etwa 310.000 Muttersprachlern gesprochen wird.

In Island sprechen etwa 320.000 Menschen Isländisch, außerhalb Islands etwa 15.000 Menschen. So kommt man überschlägig weltweit auf etwa 335.000 Menschen, die wirklich Isländisch sprechen können.

Die größte Gruppe Isländer außerhalb Islands findet man in Dänemark, auch wenn Island seit 1944 von Dänemark unabhängig ist. Etwa 8.000 Menschen sprechen hier Isländisch.

In den USA, hier insbesondere in North Dakota, sprechen etwa 5.000 Menschen Isländisch und in Kanada etwa 1.400 Menschen - überwiegend Nachkommen der Isländer, die Ende des 19. Jahrhunderts dorthin auswanderten. In Kanada gibt es noch heute ein isländisches Zentrum in Gimli, Manitoba - der Ort wurde 1875 von isländischen Einwanderern gegründet. Allerdings ist es ein ziemlich kleiner Ort mit nur knapp 6.000 Einwohnern. Die meisten Nachkommen der eingewanderten Isländer in Kanada und den USA sprechen heute kein Isländisch mehr.

Dagur íslenskrar tungu

Eine Sprache, die weltweit nur von so wenigen Menschen gesprochen wird, ist etwas besonderes.

Auf Initiative des damaligen isländischen Kultusministers Björn Bjarnason wurde 1995 der "dagur ískenskrar tungu", "der Tag der isländischen Sprache" ins Leben gerufen, der seit 1996 mit entsprechenden Aktivitäten jährlich am 16. November begangen wird.

Der Tag soll sich der isländischen Sprache widmen und sich um ihre Bewahrung bemühen.

Jedes Jahr an diesem Tag wird auch der "Verðlaun Jónasar Hallgrímssonar" verliehen, der Jónas-Hallgrímsson-Preis für Menschen, die auf besondere Art und Weise die isländische Sprache benutzt und gefördert haben, sich um die wissenschaftliche Arbeit, die Lehre, die Pflege der Sprache oder die Weitergabe an neue Generationen verdient gemacht haben. Eine Liste der Preisträger findet man im isländischen Wikipedia.


Unsere isländische Selbstversuche 

Wir lernen ja jetzt seit diesem Jahr auch ernsthaft Isländisch. Zumindest bemühen wir uns. Ein bisschen übers Wetter reden kann ich schon:

Hvernig var veðrið?
Það var vont veður. Það var alskýjað, ekki sólskin. Það var kalt. Það var frost og snjókoma. 


Wie war das Wetter?
Es war schlechtes Wetter. Es war völlig bewölkt, kein Sonnenschein. Es war kalt. Es war Frost und Schneefall.